Elisabeth Krista – Botschafterin für glückliche Kindheiten

Wir hatten doch vereinbart...

Erwischst du dich öfter dabei, deine Kinder frustriert an Vereinbarungen zu erinnern? In diesem Artikel findest du ein paar konkrete Tools, wie Vereinbarungen mit Kindern besser gelingen.

Vereinbarungen: eine wichtige Kompetenz.

Wir brauchen die Kompetenz, Vereinbarungen einzugehen und einzuhalten unser ganzes Leben lang. Beobachte einmal, wie oft am Tag du Vereinbarungen triffst, einhälst, vergisst oder dir wünschst. Nicht nur im persönlichen Leben spielen sie eine tragende Rolle. Sie haben mit Vertrauen und unserem friedlichen Zusammenleben zu tun. Also sind sie auch ein wichtiger Pfeiler einer demokratischen Gesellschaft.

Wie gut, wenn Kinder früh lernen und üben dürfen, Vereinbarungen zu treffen und sich daran zu halten!

Vereinbarungen mit Kindern betreffen so viele Bereiche unseres gemeinsamen Lebens. Wir müssen uns darauf einigen, wann wir miteinander essen, wer den Tisch abräumt, wer das Wohnzimmer aufräumt, wer die Wäsche wegbringt und vieles, vieles mehr. Und gerade bei Medienzeiten, Handy, Fernsehen, Spielen, fällt es vielen Eltern schwer, Vereinbarungen mit Kindern zu treffen, die auch eingehalten werden. Wie kann es gehen?

In der positiven Disziplin gibt es einige Tools dafür, wie Vereinbarungen getroffen werden können. Beginne bei diesen vier Schritten zur Abmachung von Vereinbarungen mit Kindern:

Führt ein Gespräch, in dem alle ihre Gefühle und Gedanken zu einem Problem teilen können.

  1. Sammelt gemeinsam Lösungsideen und wählt eine aus, die für alle passt.
  2. Vereinbart klare und konkrete Zeitangaben.
  3. Wenn die Abmachung nicht eingehalten wird, vermeide Vorwürfe. Nutze stattdessen nonverbale Zeichen oder frage:
    „Was haben wir vereinbart?“
  4. Klappt es noch nicht? Dann startet wieder bei Schritt 1.

Ermutige, indem du positives Verhalten konkret benennst und dich bedankst.

Bereite diese Gespräche vor. Zum Beispiel könntest du das Kind fragen, wann es Zeit hat, mit dir zu reden. So zeigst du, dass du die Zeit des Kindes respektierst. Du ermöglichst ihm, ganz dabei zu sein ohne sich zu ärgern, bei etwas unterbrochen worden zu sein. Mehr darüber erfährst du in diesem Video über partnerschaftliches Grenzensetzen.

Setze alle Geschwister in dasselbe Boot.

Wenn ihr mehrere Kinder habt, dann beteilige alle an dieser Diskussion. Bedenke: Nicht für alle müssen dieselben Regeln gelten! Fairness und Gerechtigkeit sehen Kinder anders als Erwachsene. Und die meisten Personen in einem Haushalt sind verschieden alt. Sie haben also unterschiedliche Entwicklungsbedürfnisse. Ein 2jähriges sollte noch gar keine Bildschirmzeit bekommen, während der ältere Bruder mit 7 vielleicht schon 15 Minuten spielen darf.

Fairness oder Gerechtigkeit sind für Kinder anders als für Erwachsene!

Konsequenz: Ohne geht es nicht.

Erinnere dich daran: Du bist die Erwachsene. Die Verantwortung für das körperliche Wohl des Kindes liegt bei dir. Du kannst also die Kinder aufklären, mit ihnen gemeinsam recherchieren aber auch darauf aufmerksam machen, dass ein Vorschlag nur so gut ist, wie er für alle nützlich und hilfreich ist.

Dabei ist es wichtig, dass Erwachsene die Konsequenz aufbringen, die Einhaltung dieser Regeln zu kontrollieren und auch darauf zu bestehen. Kinder tun was funktioniert! Was lernt dein Kind, wenn es erlebt, dass es sagen kann: „Nur noch 5 Minuten?“ und damit Zeit gewinnt?

  • Ich brauche mich an Vereinbarungen nicht zu halten.
  • Meine Entscheidungen haben keine echten Konsequenzen.
  • Hinsetzen, reden, warten bis es vorbei ist, dann machen was ich will.
  • Was Mama/ Papa/ Opa sagen, meinen sie nicht so.

So entstehen oft zusätzliche Konflikte, weil du dich nicht nur über dein Kind ärgerst, sondern auch über dich selbst. Versuche also von Anfang an, die Vereinbarungen, die ihr gemeinsam getroffen habt, sehr streng einzuhalten. So lernt dein Kind, dass es keinen Spielraum bei den gemeinsam getroffenen Vereinbarungen gibt.

Gebt euch die Chance und ausreichend Zeit zu lernen, wie die neue Vereinbarung funktionieren kann. Also in der Regel solltet ihr die Vereinbarung 2 Wochen ausprobieren.

Erwarte nicht von deinen Kindern, dass sie wissen, wie Vereinbarungen funktionieren. Zeige ihnen, wie es geht.

Die schönste Vereinbarung gelingt nur, wenn wir konsequent dabei bleiben. Denn Kinder lernen erst, wie sie funktionieren!

Routinen helfen

Routinen helfen, Vereinbarungen einzuhalten Sie geben eurem Alltag Struktur und sorgen dafür, dass nicht jede Situation neu verhandelt werden muss. Auch Routinen kannst du mit dem Kind gemeinsam vereinbaren, etwa indem ihr Routinekarten herstellt und euch ein Routine Chart bastelt.

Familienrat oder Gruppenrat

Eine gute Möglichkeit Routinen und Vereinbarungen gemeinsam zu. Treffen ist der Familienrat oder der Gruppenrat. In diesem Format haben alle die Möglichkeit Ihre Meinung zu sagen und ihre Vorstellungen zu äußern. So schafft ihr gemeinsam verbindliche Regeln, für die sich alle verantwortlich fühlen. .

Einen eigenen Artikel zum Thema Gruppenrat in Kitas und Krippen habe ich gerade in Arbeit.

Komplimente und Dank

Manchmal vergessen wir im Alltag, uns bei Kindern zu bedanken, wenn etwas funktioniert. Auch Komplimente und echte Ermutigung sind gute Tools, um Kinder spüren zu lassen, dass ihr Verhalten richtig ist! Komplimente und Ermutigung sind an dieser Stelle nicht einfach Gemeinplätze wie ZB du bist wunderbar, oder das war toll, sondern. Sage stattdessen dem Kind ganz konkret was du bewunderst, zum Beispiel:

„Du hast den Tisch sehr schön gedeckt!“

„Ich habe gesehen, wie du deine Freundin ermutigt hast. Das hat ihr sicher geholfen!

Auf diese Weise fühlen sich Kinder darin bestärkt, Vereinbarungen einzuhalten und sich dafür verantwortlich zu fühlen.

Möchtest du diese Tools üben?

Möchtest du konkrete Tools üben, die dir helfen, liebevoll und konsequent zu sein? Dann komm in den Kompaktkurs am 28.06. im Freizeitzentrum Upsala in Berlin. Mit diesem Rabattcode erhältst du 10% Ermäßigung bei Anmeldung bis 4.06.: QX6JTSJH

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