Elisabeth Krista – Botschafterin für glückliche Kindheiten

Mut zur Ermutigung:
Teil 1. Entmutigte Kinder

Ermutigung beginnt bei uns selbst. Sie ist entscheidend, um Kinder vor destruktiven Wegen und toxischen Rollenbildern zu schützen.

Ermutigung durch Vorbild: Der Schlüssel zu starken Kindern

Um effektiv Kinder zu ermutigen muss man, wie so oft, seufz, bei sich selbst anfangen. Es braucht Selbstvertrauen und Courage, und auch das Verständnis für die Wichtigkeit, um die Ermutigung als Erziehungsmittel anzuwenden.

Ermutigung ist in der demokratischen Gesellschaft, in der ich leben möchte, der Schlüssel zum Erfolg. Entmutigte Kinder sind nämlich jene, die extremen Strömungen anheim fallen, die Bomben werfen und Leute verprügeln toll finden, die toxische Geschlechterbilder leben und ihre Talente vergeuden.

Sie sind überall.

Entmutigte Kinder sind inzwischen so häufig geworden, dass wir sie als „normal“ betrachten. Wir erkennen ihre tiefe Verlorenheit nicht, denn wir erzählen uns „Kinder sind halt so“. In (amerikanischen) Sitcoms ist das verwöhnte, unhöfliche und frech/ unkooperative Kind Teil billiger Sketche, man lächelt nachsichtig über sie. Auf der Straße und in Cafès beobachten wir Familien, die kaum ein Essen oder einen Kaffee zu sich nehmen können, ohne ständig aufzustehen und Kindern hinterherzulaufen. Wie viele Menschen mit Kindern kennst du, die es schaffen, trotz Anwesenheit ihres Nachwuchses ein Gespräch zu Ende zu führen?

Damit will ich nicht sagen, dass Kinder „sichtbar aber nicht hörbar“ sein sollten – weit entfernt. Kinder sollen sich einbringen, sollen mitreden, sollen hörbar und sichtbar sein denn sie bereichern unser Leben. Manchmal frage ich mich sogar, wo alle Kinder geblieben sind im öffentlichen Raum. Aber: Kinder können Situationen verstehen. Sie können auch beitragen und teil eines Ganzen sein, ohne dass es immer um sie geht. Entmutigte Kinder verlangen unangemessene Aufmerksamkeit, weil ihnen die Strategien zum konstruktiven Beitrag ausgegangen sind. Weil wir sie nicht verstanden haben. Darum wird es im 2. Teil dieser Serie gehen.

Was heißt entmutigen?

Kinder haben ein tiefes Bestreben, sich in ihrer Gemeinschaft einzubringen. Sie wollen mitmachen. Sie wollen dazugehören. Sie wollen herausfinden, was sie gut können. Wenn wir Kinder darin nicht bestärken, verlieren sie irgendwann das Vertrauen in ihre Fähigkeit, konstruktiv beitragen zu können. Sie verzagen. Sie wenden sich destruktiven Verhaltensweisen zu, weil sie auf diese Art auch oder mehr Aufmerksamkeit erfahren.

Wie geschieht das im Alltag?

„Dafür bist du noch zu klein.“ „Lass das mal lieber.“ „Ich mach das für dich (geht schneller).“ In hundert kleinen Nebensätzen, Blicken, im Tonfall, in Gesten vermitteln wir Kindern, dass sie unseren Ansprüchen nicht genügen. Das bleibt nicht ohne Folgen.

Unterschied: Lob und Ermutigung

Es ist enorm wichtig, dass ermutigen nicht loben ist. Loben zerstört die Eigeninitiative des Kindes. Ermutigen führt dazu, dass es Vertrauen in sich selbst entwickelt. „Ich kann das!“ „Ich kann das lernen!“ oder „Ich kann mir Hilfe holen und es gemeinsam machen.“ Das ist wie Luft im Feuer des Lernwillens. Das Kind lernt nicht nur die neue Tätigkeit, sondern auch, dass das Lernen an sich Spaß macht. Die Erfolge, die es in diesem Kontext erlebt, bleiben lange im Gedächtnis. Kannst du dich erinnern, was du als Kind selbst geschafft hast? Bestimmt zaubert dir die Erinnerung ein Lächeln ins Gesicht.

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