Erfogsstories.

Wir können alle gerade positive Neuigkeiten brauchen. Dafür habe ich für dich eine Liste mit erfolgreichen Projekten und Stories zur Beteiligung von Kindern erstellt. Vielleicht zaubert dir davon etwas ein Lächeln ins Gesicht?

Erfolgsstories.

Auf der Suche nach ermutigenden Erfolgsgeschichten wurde ich schnell fündig. Etwa in Berlin Schöneberg. Und auch in Bielefeld. Lass dich ermutigen!

In Berlin Schöneberg gibt es etwas, das ich mir für ganz Berlin wünsche. Das Kinderparlament. Schöneberg hat schon vor 20 Jahren begriffen, dass Kinder aktiv beteiligt werden müssen. Ich entdeckte diese Perle der Beteiligung im Film „Schau in meine Welt“ in der ARD Mediathek. Dort erzählt Lara von ihrer freiwilligen Arbeit im Kinderparlament.

Kinderparlament.

Das Kinderparlament in Tempelhof-Schöneberg tagt seit 2005, besteht aus freiwilligen Kindern und Jugendlichen des Bezirks, hat einen Vorstand und macht regelmäßige Kiez-Spaziergänge. Diese jungen politisch engagierten Menschen entscheiden etwa über die Vergabe von Projekten und bereiten Anträge für die BVV, die Bezirksverordnetenversammlung, vor. Der Initiator, Stadtrat Oliver Schworck, sagte damals: „Wir wollen weniger über Kinder und Jugendliche reden als mit ihnen ins Gespräch kommen.“

Was wollen Kinder?

Das trifft sehr gut den Wunsch, den viele Kinder und Jugendliche äußern, wenn man sie fragt, welche Art der Demokratie sie sich vorstellen. Der Aktivist Henry Schuckmann sprach am 5.11. bei der Tagung des Kompetenznetzwerks Demokratie im Kindesalter. Er präsentierte unter anderem eine Sammlung von Aussagen, die sich großteils darin ähnelten: Wir wollen gehört werden. Wir wollen uns beteiligen. Henry ist auch für die Diskussionsparty am 13.11. 2024 zum Thema Kinderrechte eingeladen – ich hoffe, er kann teilnehmen.

Durch ihn erfuhr ich außerdem von Bielefeld. Also nicht vom Ort, den kannte ich erstaunlicherweise vorher schon. Sondern von dem vorbildlichen Weg, den Bielefeld eingeschlagen hat. Kinder- und Jugenbeteiligung wird dort systematisiert und institutionalisiert. Schau mal vorbei: Bielefelder Beteiligungsportal und der Kinder- und Jugendrat Bielefeld.

Toll! Wir müssen Kinder nur fragen, was sie wollen und brauchen. Sie wissen es sehr genau.

EU Strategie.

Wo man ganz wunderbar nachlesen kann, was Kinder eigentlich wollen ist hier. Die EU-Kinderrechtsstrategie 2022-2027 enthält konkrete Empfehlungen, die Kinder ausgesprochen haben, um Probleme wie Diskriminierung, mentale Gesundheit, Teilhabe oder Gewalt zu verbessern. Sie entstanden im Rahmen einer Veranstaltung, bei der die Teilhabe-Plattform für Kinder konzipiert wurde. Die Teilhabe-Plattform findest du hier. Falls du eine einfachere Version der EU-Strategie lesen willst, findest du sie auf der Seite des Deutschen Kinderhilfswerks, unter diesem Link.

Karlsruhe spielt.

Dank einem Bericht meiner Kollegin Katrin Zimmermann wurde ich auf diese Aktion aufmerksam. Sie engagiert sich für die Beteiligung von Kindern bei der Gestaltung von Spielplätzen und anderen öffentlichen Orten. Bei „Karlsruhe spielt“ dürfen Kinder an öffentlichen Orten spielen und sein. Das Video dazu findest du in meiner Playlist „Kinderrechte“. Dazu stellt sich mir die Frage: Warum nur einmal im Jahr?

Weltzukunftsrat.

Was klingt wie ein feature in der Serie Star Trek ist eine wirkliche Organisation. Kennst du den World Future Council? Ich habe davon heute zum ersten Mal gehört. Es ist eine Organisation, die regelmäßig Projekte fördert und Preise vergibt, die in eine funktionierende, demokratische und friedliche Zukunft investieren. Zum Beispiel stellen sie Projekte vor, die die Beteiligung von Kindern fördern. Schau, ich hab sie dir hier verlinkt.

Im Sinne der positiven Disziplin: mehr fragen als sagen. Mehr zuhören als vortragen.

Childhood-Haus.

Das sind Orte, an denen Kinder, die Gewalt erleben mussten, Sicherheit und adäquate Behandlung erfahren. Die Charitè in Berlin führt so ein Haus. Wenn man sich die Bilder auf der Website ansieht, versteht man, warum diese Idee so gut funktioniert. Es sind Wohlfühlorte für Kinder, die keinen Wohlfühlort kennen. Für Kinder, die nach einer traumatisierenden Erfahrung schwierige Prozesse wie Polizeibefragungen und medizinische Untersuchungen durchlaufen müssen. Inzwischen existieren in Deutschland 10 solcher Orte – und dank der World Childhood Foundation sollen es noch viel mehr werden.

Kinderschutz funktioniert dann gut, wenn alle Beteiligten eng zusammenarbeiten: Polizei, Sozialarbeit, Staatsanwaltschaft, medizinische Fachkräfte, psychologische Fachkräfte und Richter*innen. In diesen Modellen findet alles an einem Ort statt. Und zwar an einem freundlichen, kindgerechten und sicheren Ort.

Kinderrechte zuhause umsetzen.

Um zu erfahren, wie du Kinderrechten in der Familie mehr Beachtung schenken kannst, hab ich für dich diese Serie auf Youtube produziert. Sie enthält praktische Tipps, wie du mit Kindern über ihre Rechte sprechen, und wie du selber auf Kinderrechte achten kannst.

Es gibt viele große und kleine Beteiligungsprozesse, die Kindern ihr Recht auf Mitsprache ermöglichen. Und es gibt noch immer zu viele Barrieren. Etwa durch Sprache. Aber dazu mehr in diesem Artikel.