Elisabeth Krista – Botschafterin für glückliche Kindheiten

Das Kind in deinem Leben besser verstehen?

Disziplin für Kinder und Regeln sind in vielen Familien und Kindergruppen ein Dauerthema. Aber du wünschst dir eine Erziehung ohne Strafen? In vielen Beratungen und auch in den Elterngruppen arbeite ich mit der Tabelle der fehlgeleiteten Ziele. Was ist das und wie kann es für dich im Alltag mit Kindern nützlich sein?

Tabelle der fehlgeleiteten Ziele

Disziplin für Kinder und Regeln sind in vielen Familien und Kindergruppen ein Dauerthema. Aber du wünschst dir eine Erziehung ohne Strafen? In vielen Beratungen und auch in den Elterngruppen arbeite ich mit der Tabelle der fehlgeleiteten Ziele. Was ist das und wie kann es für dich im Alltag mit Kindern nützlich sein? Wie kannst du mit ihrer Hilfe Kindern Disziplin beibringen? Dieser Artikel hilft dir, wenn du mit Verhalten zu kämpfen hast wie etwa

  • Häufige Wutausbrüche,
  • Aggressivität gegen Geschwister,
  • Kämpfe um Aufräumen,
  • Kämpfe am Esstisch oder ähnliches,

erfährst du hier, wie die Motive und Bedürfnisse des Kindes dabei mitspielen und wie die Tabelle der fehlgeleiteten Ziele dich dabei unterstützt, dein Kind ohne Strafe und Belohnung zu disziplinieren.

Positive Disziplin

In der positiven Disziplin gibt es über 50 Tools, die du im Alltag einsetzen kannst. Sie sind die konkreten Verhaltensweisen, wie du in bestimmten Situationen mit dem Kind in deinem Leben umgehen kannst, ohne zu strafen oder zu belohnen. Sie helfen dir, konsequent zu bleiben und dem Kind, wichtige Kompetenzen fürs Leben zu lernen.

Eine weitere wichtige Dimension der positiven Disziplin ist das Verständnis für das Kind. Wir arbeiten unter der Annahme, dass Kinder von Bedürfnissen und Überzeugungen gelenkt sind. Sie bilden sich ständig Urteile über die Welt und versuchen, sie zu verstehen und in ihr zu bestehen.

Die Tabelle der fehlgeleiteten Ziele zielt auf eine weitere wichtige Dimension der positiven Disziplin ab: dem Verständnis für die Motive des Kindes.

Grundsätzlich gehen wir mit Rudolf Dreikurs davon aus, dass jedes Kind Überzeugungen und Motive hat, die sein Verhalten beeinflussen. Es hat zum Beispiel die Überzeugung: „Ich bin nur etwas wert in meiner Familie, wenn ich laut bin und Dinge kaputt mache.“ Oder die Überzeugung kann lauten: „Ich gehöre nur dazu, wenn ich das Sagen habe. Wenn ich einfach mitmache, bin ich unsichtbar.“ Eine oft unterschätzte Überzeugung hinter dem Verhalten des Kindes kann auch sein: „Es hat keinen Sinn es zu versuchen, weil ich es sowieso nicht perfekt machen kann.“ Vielleicht erkennst du hier etwas an einem Kind in deinem Leben wieder?

Eine Überzeugung kann sein: "Ich bin nur etwas wert, wenn ich laut bin und Dinge kaputt mache."

Das Schöne und Wunderbare an der positiven Disziplin ist, dass wir nicht nur versuchen, das Kind besser zu verstehen. Du bekommst auch Ideen mit, wie du das Kind ermutigen kannst, konstruktive Strategien zu erproben! Auf Youtube habe ich eine Serie über Positive Disziplin in Häppchen für dich, wo ich die wichtigsten Prinzipien erkläre.

Was sind konstruktive Strategien?

Kinder wollen einen Beitrag leisten. Sie wollen Teil ihrer Gemeinschaft sein. Das kann die Familie sein, ist auch häufig die Gruppe in der Krippe oder Kita, die Schulklasse, das Jugendzentrum oder die Peer-Group aus Freund:innen. Kinder versuchen also, mit verschiedenen Mitteln, ein signifikanter Teil dieser Gruppe zu sein. Sie probieren Strategien aus. Jüngere Kinder wollen uns häufig gefallen und alles Recht machen – das ist ein Versuch des Kindes, zu lernen, was die „richtige“ Strategie ist um Aufmerksamkeit, Anerkennung und Liebe zu erhalten.

Bedenke: Der Ausschluss aus einer Gruppe ist für ein Kind lebensbedrohlich. Es muss also sicherstellen, dass es Teil der Gruppe bleibt. So probiert es also aus, was funktioniert.

Kinder haben das Bedürfnis, teil der Gemeinschaft zu sein und ihren Teil beizutragen.

Was sind fehlgeleitete Ziele?

Entmutigte Kinder geben irgendwann auf, es zu probieren. Sie kämpfen nicht mehr um Aufmerksamkeit, sie werden hilflos und passiv. Kinder reisen also vom Kampf um Aufmerksamkeit, zur Wichtigtuerei, zu Aggressivität hin zu Resignation. Sie verfolgen also fehlgeleitetes Verhalten, denn sie glauben, mit diesen Strategien zu erreichen, was sie brauchen: Anerkennung und Liebe. Sie haben die Erfahrung gemacht, dass ihre Ziele Aufmerksamkeit, Macht, Rache oder Unzulänglichkeit sein müssen.

Dreikurs beschreibt Kinder, die die Anforderungen der Situation nicht respektieren, oder die Grenzen anderer überschreiten, die nicht Verantwortung für ihre Dinge, Hausaufgaben oder Spielzeiten übernehmen, entmutigte Kinder sind. Kommt dir was bekannt vor?

Niemand ist perfekt – weder du noch die Kinder in deinem Leben. Es muss aber das Ziel unserer Erziehung sein, Kindern wertvolle Lebenskompetenzen beizubringen. Strafen und Belohnungen tun das nicht. Im Gegenteil: Sie entmutigen.

Ungebührliche Aufmerksamkeit, Macht, Rache oder angenommene Unzulänglichkeit können fehlgeleitete Ziele sein.

Wie zeigen wir Kindern, dass sie dazugehören können?

Wie schön, dass Kinder so lernfähig sind! Indem wir sie ermutigen, finden sie wieder auf den richtigen Weg und können lernen, wie sie ihren Beitrag leisten können, ohne unangenehm aufzufallen, egoistisch zu sein, andere zu missachten oder sich hilflos zu fühlen. Die Strategien reichen von kleinen Anpassungen bis hin zu grundlegenden Änderungen in unserem Denken über das Kind.

Wir können Kinder mit gezielten Strategien ermutigen.

„Konkrete und alltagstaugliche Tools“ heißt: Wo kann ich das Kind einbeziehen und mithelfen lassen, wenn es nach fehlgeleiteter Macht strebt, also immer „Boss“ sein will? Wie kann ich alltägliche Verrichtungen wie Schuhe anziehen oder Tisch decken in kleine Schritte aufteilen, damit das Kind von schaffbaren kleinen Aufgaben ermutigt wird, weil es Erfolge erlebt und mit Erwachsenen teilen kann? Gibt es Möglichkeiten, dass mein Großer im Garten mithilft und Verantwortung übernimmt, sodass er über diese konstruktive Aufgabe Aufmerksamkeit erhält? Kann ein Kind in der Kita eine Aufgabe erhalten, um wichtig zu sein – etwa das Aufräum-Signal zu geben? Du siehst, es gibt viele Wege, Kinder zu ermutigen. Wenn du im Alltag mit einem Kind erlebst,

  • dass es häufig Wutausbrüche hat,
  • anderen weh tut,
  • immer alles besser weiß oder
  • plötzlich nichts mehr kann,

ist es sehr wahrscheinlich, dass fehlgeleitete Ziele im Spiel sind.

Die gute Nachricht

Die gute Nachricht: Du kannst das Kind unterstützen, Verhalten zu üben, um positiv an der Gemeinschaft mitzuwirken. Und dabei lernt es wertvolle Kompetenzen wie Problemlösung, Verantwortung und soziale Kompetenzen. Möchtest du mit mir an der Tabelle fehlgeleiteter Ziele arbeiten und dein Kind besser verstehen? Buche gleich eine Beratungssession hier.

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