Mut zur Ermutigung:
Teil 2. Effektiv ermutigen
Nur Mut. Leichter gesagt als getan. Wie geht effektives Ermutigen? In Teil 2 der Serie zur Ermutigung zeige ich dir effektive Strategien. Wenn du verstehst, warum das Kind entmutigt sein könnte, weißt du, wie du gegensteuern kannst.
Strategien für eine positive Entwicklung von Kindern
Nur Mut. Leichter gesagt als getan. Wie geht effektives Ermutigen? In Teil 2 der Serie zur Ermutigung zeige ich dir effektive Strategien. Wenn du verstehst, warum das Kind entmutigt sein könnte, weißt du, wie du gegensteuern kannst.
In dieser dreiteiligen Serie beschreibe ich entmutigte Kinder (Teil 1), erzähle, wie du effektiv ermutigen kannst (Teil 2) und warum wir so dringend ermutigte Erwachsene brauchen (Teil3).
Strategien der Ermutigung
Viele Strategien der Ermutigung führen zum Ziel. Die Dosis bestimmt den Erfolg. Ermutigung muss authentisch sein und aus der tiefen Überzeugung stammen, dass das Kind Gutes in sich trägt. Kinder haben sehr feine Antennen (Grüße an meine Didaktiklehrerin!) und sie spüren sofort, wenn wir uns und ihnen etwas vormachen.
Forschungsprojekte ermutigen
Interesse ist der treibende Faktor für Lernen. Ermutige das Kind in deinem Leben, Themen, die interessant sind, näher zu erforschen. Hilf dabei, indem ihr in der Bibliothek Bücher zum Thema sucht. Im Internet kann man Artikel und Bilder gemeinsam finden und ausdrucken – um sie dann etwa in ein Notizbuch zu kleben. Wo findet ihr dieses Thema im Alltag? Indem du auf diese Projekte mit dem Kind einsteigst, ermutigst du dazu, sich selbst kennen zu lernen. Kognitive Fähigkeiten wie Konzentration, logisches Denken und sprachliche Fertigkeiten werden trainiert! Besonders beim Lesen hilft es, auf die Interessen des Kindes einzugehen.
Lass dir vom Kind eine Geschichte erzählen, die du auf dem Computer aufschreibst. Druckt die Geschichte aus und lest sie gemeinsam. So können ganze Bücher entstehen – vielleicht sogar verlegt werden! Ihr werdet eine Menge Spaß zusammen haben und du lernst das Kind wieder besser kennen.
Traue dem Kind Großes zu.
Schenke dem Kind immer wieder Vertrauensbeweise. Es möchte den Teller mit Essen alleine tragen? Vertraue ihm, es zu schaffen! Wenn es dennoch daneben geht: ermutige dazu, es wieder zu versuchen. „Das ist jetzt aber doof! Machen wir das schnell zusammen sauber. Das nächste Mal versuchen wir es wieder.“ In kleinen Schritten kann man alles erlernen. Ist der große Topf noch zu schwer? Dann teilt die Nudeln in die Hälfte und tragt beide einen Teller zum Tisch. Voilá! Schon hat das Kind mitgearbeitet, einen Teil beigetragen, wurde ermutigt!
Kinder wollen sich ausprobieren. Dann können sie erleben, wie ihr Beitrag für unsere Gesellschaft aussehen kann.
Kleine Schritte ermutigen.
Das Große Ganze kann überfordern. „Deck schon mal den Tisch!“ kann entmutigend sein, wenn ein Kind nicht weiß, wo es anfangen soll. „Nimm vier Gabeln und vier Messer aus der Schublade und trag sie schonmal rüber.“ „Was brauchen wir noch zum Essen?“ „Wie viele Teller brauchen wir heute?“ und dann „Trag vier Teller an den Tisch, bitte“, ist viel ermutigender und hilfreicher. So lernt das Kind in kleinen Schritten, wie ein Tisch gedeckt wird und kann es zunehmend ganz alleine machen.
Die Strategie der Kleinen Schritte ist vor allem hilfreich, wenn ein Kind sehr entmutigt wurde. Kinder, die nichts mehr selber anfangen, die es schon geschafft haben, dass Erwachsene, Geschwister oder andere in der Gruppe ihnen die Jacke schließen, die Schuhe suchen, das Brot aufschneiden haben aufgegeben. Diese Kinder müssen dringend in eine Verantwortung gebracht werden. Wie wird das als Erwachsene sein, wenn ihr jemand die Jacke zuknöpfen muss?
Wertschätzung für die Beiträge des Kindes zeigen.
Welchen Beitrag leistet das Kind? Liest es einem jüngeren Kind, das traurig ist, etwas vor? Gießt es die Blumen? Welche Verantwortung kann es alleine übernehmen? Kann es etwa für die Fütterung der Fische zuständig sein? Wenn ja, welche Methoden können helfen, jeden Tag dran zu denken? Ein Wecker? Ein Zettel an der Tür?
Bedanke dich beim Kind, wenn es etwas beigetragen hat.
Unangemessene Aufmerksamkeit: Schreien, Schlagen, Zerstören
Besonders Kinder, die unangemessene Aufmerksamkeit einfordern – die laut und aggressiv sind oder unsoziales Verhalten zeigen – kann man mit Wertschätzung schnell wieder auf die richtige Spur holen. Sie sind entmutigt, dass sie wertvolle Beiträge leisten können. Also holen sie sich Aufmerksamkeit über ihr schlechtes Benehmen. Sie haben keinen Sinn dafür, dass ihr Verhalten Auswirkung auf ihre Umgebung hat. Das können sie nur lernen, wenn sie Beiträge leisten dürfen und spüren.
Kleine Vertrauensbeweise – einen Liter Milch holen dürfen, die Pflanzen gießen, einer Nachbarin etwas bringen und ähnliches, sind Dünger in der Erde dieses Pflänzchens.
Verantwortung ermutigt.
Indem Kinder lernen, wirklich selber verantwortlich zu sein – statt ständig daran erinnert zu werden – wachsen sie in eine Selbständigkeit. Traue dem Kind zu, dass es die Fische nicht sterben lassen will! Lass es erleben, dass es Verantwortung tragen darf. Und wenn doch etwas daneben geht: Wie wunderbar, aus Fehlern lernen zu dürfen. Was müssen wir nächstes Mal besser machen? Und wieder zurück zu kleinen Schritten.
Viel Freude beim Ausprobieren.
Wenn du darüber mehr wissen willst, empfehle ich das Buch „Ermutigung als Lernhilfe“ von Don Dinkmeyer und Rudolf Dreikurs. Dieses Video passt zu diesem Artikel.
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