Das Verstehen von Zusammenhängen und Fakten treibt mich an. Zuletzt war es das Vermehren von Zimmerpflanzen durch Stecklinge! Damit kann ich mich tagelang beschäftigen, Videos schauen, Artikel lesen und Dinge ausprobieren. Erst wenn ich verstanden habe, wie etwas funktioniert, kann ich den Prozess gezielt beeinflussen. Diese Denkart trifft besonders auf das Verstehen von entwicklungspsychologischen Prozessen zu.
Wir sollten lernen, mit den Augen des Kindes zu sehen, mit den Ohren des Kindes zu hören, mit dem Herzen des Kindes zu fühlen, sagte Alfred Adler. Im Grunde heißt das, wir sollten Kinder verstehen. Verstehen, wie sie begreifen, erleben, hören, verarbeiten, wachsen. Das ermöglicht uns, die Konsequenzen unseres Handelns abzuschätzen.
In der Arbeit mit Fachkräften war das Wichtigste immer, dass sie verstehen, was passiert. Auf der Basis der Kenntnis von Entwicklungspsychologie und Hirnentwicklung: Welche Interaktion hat welche Auswirkungen?
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Wenn ich über einem Kind stehe, doppelt so groß wie das Kind selbst und mit lauter Stimme schimpfe – was fühlt, denkt und entscheidet das Kind? Und sind diese Emotionen, Gedanken und Entscheidungen im Einklang mit meinen Erziehungszielen?
Über Erziehungsziele schreibe ich ein andermal ausführlicher, aber ich beziehe mich damit auf langfristige Ziele: Kreativität, Problemlösefähigkeit, soziale Kompetenz, Empathie, Reflexionsfähigkeit, etc.
Eltern, Fachkräfte, Pat*innen, Familienmitglieder, Betreuer*innen haben eine intrinsische Motivation, die Entwicklung des Kindes positiv zu beeinflussen, wenn sie verstanden haben, wie groß ihr Impact darauf ist.
Ich lerne etwas, zum Beispiel, dass äußere Systematik die Entwicklung der Sprache und deren Systematik begünstigt. Ich hinterfrage das: Gibt es andere Beispiele? Welche Vorteile hat kindgemachte Ordnung? Welche Vorgaben sind nicht sinnvoll und warum nicht? Und dann probiere ich aus. Wenn ich aus meinen Fehlern wertvolle Erfahrungen ziehe, habe ich wieder etwas verstanden.
Um das Verstehen zu fördern veranstalte ich regelmäßig Diskussionsparties. Hier werden sowohl Faktenwissen als auch Erfahrungen ausgetauscht. So kannst du dein Wissen vertiefen und auch deine Fehler feiern.
Verstehen bedeutet auch, den Blickwinkel des Gegenübers einzunehmen. Kinder verstehen auf sehr ganzheitliche und tiefe Weise, sie fühlen sich ein, sie versinken ganz im verstehenden Lernen. Was ich verstanden habe, möchte ich nicht bekämpfen oder zerstören. Ich bin eine Beziehung damit eingegangen, habe es studiert, durchdrungen und es zu einem Teil von mir gemacht. Daher ist das Verstehen ein kritisches Vorgehen in Friedensverhandlungen.
Wenn wir die Herausforderungen unserer Zeit meistern wollen, müssen unsere Kinder Zusammenhänge verstehen: Luft und Wasser, Abgase und Klima, mein Abfall und die Verseuchung des Bodens, meine Bequemlichkeit und die Bedrohung durch Megakonzerne.
Ein Geist, der zum Verstehen gebildet wurde (nicht erzogen!), will sein ganzes Leben lang verstehen. Stupides Auswendiglernen ohne Sinn erfreut ihn nicht. Daher ist die Bildung unserer Kinder, aber auch unsere Bildung in Bezug auf Kinder unbedingt als verstehende, als begreifende Bildung zu behandeln.
In meinen Kursen und Beratungen lernst du Instrumente kennen, die das gegenseitige Verstehen fördern. Du nimmst die Perspektive des Kindes ein („competent giant“), du fragst nach Gründen („ask instead of tell“) oder beobachtest und nimmst teil am Handeln des Kindes in deinem Leben.
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