Erinnerst du dich an eine Person in deiner Kindheit, die dich ermutigte? Eine Person, die deine Fehler als Gelegenheit zu Lernen interpretierte, dich tröstete, wenn du mal gescheitert bist und dich ermutigte, es nochmal zu versuchen? Vielleicht hattest du Glück, und du hattest mehrere solcher Erwachsener in deinem Leben? Nimm dir einen Moment Zeit und lass einige Momente des Zuspruchs wieder aufleben. Wie fühltest du dich dabei? Was hat diese Person gesagt, getan? Was hast du entschieden und gedacht?

In dieser dreiteiligen Serie beschreibe ich entmutigte Kinder (Teil 1), erzähle, wie du effektiv ermutigen kannst (Teil 2) und warum wir so dringend ermutigte Erwachsene brauchen (Teil3).

Mutige Erwachsene bestärken Kinder

Kinderschutz konsequent zu leben bedeutet, Eltern und Fachkräfte ausreichend zu schulen und zu bezahlen. Die Menschen müssen ermutigt werden, aus Fehlern zu lernen und ihre eigenen Bedürfnisse von denen der Kinder zu unterscheiden. Mutige Erwachsene sind Vorbilder, von denen Kinder ohne viel reden das Beste mitnehmen.

Wenn du in der Tram einer älteren Person beim Aussteigen hilfst, wird sich dein Kind das abschauen. Wenn du auf Fragen verlorener Tourist*innen freundlich reagierst, beobachtet das dein Kind. Hebst du Müll von der Straße auf und wirfst ihn in den Eimer musst du nicht lange über Umweltschutz reden.

Vor allem: Erwachsene, die mutig leben motivieren Kinder dazu, von sich zu erzählen. Denn diese Erwachsene haben keine Angst vor der Meinung von Kindern, im Gegenteil, sie wissen sie zu schätzen. Und Kinder spüren das sofort. Sie lassen sich mitreißen zu spannenden Entdeckungsreisen und vertrauen sich solchen Erwachsenen an. Dabei werden sie selbst mutiger.

Kindern etwas zuzutrauen braucht Mut! Und nur wenn wir ihnen etwas zutrauen, werden sie auch darin besser, ihre Grenzen auszuloten und sich selbst kennenzulernen. Wie schon in der letzten Folge geschrieben: Traue deinem Kind Großes zu!

Mutige Erwachsene stärken die Gesellschaft

Wer ermutigt wurde, bekommt nicht so leicht Angst. Logisch, oder? Angst ist die treibende Kraft hinter populistischen Strömungen und Extremismus. Was lernt man durch Ermutigung? Man versteht, dass Fehler eine Quelle neuer Erfahrungen sind und dass andere Menschen andere Sichtweisen und Erfahrungen haben. Also muss man nie aus Angst hassen. (Also im Sinne einer Grundüberzeugung – der Hass packt auch mich in manchen Momenten…)

Wer ermutigt durchs Leben geht, muss andere nicht klein machen, um sich besser zu fühlen und wird auch nicht zu Gewalt greifen, um sich durchzusetzen. Ermutigte Erwachsene sind stark.

Erwachsene, die als Kind ermutigt wurden, sind fähig, eine demokratische, diverse und kreative Gesellschaft zu leben. Sie können mit anderen verhandeln und ihre Bedürfnisse ausdrücken. Würdest du in einer solchen Welt leben wollen?

Warum im dritten Teil über ermutigte Erwachsene schreiben?

Weil alles ein Kreis ist! Ja, bei dir fängt es an. Und bei den Kindern in deinem Leben hört es nicht auf. Das Wunderbare, das Beflügelnde und Mitreißende an der Arbeit, am Leben mit Kindern ist: Die Zukunft ist real und passiert jetzt. Wir müssen uns der Konsequenzen unserer Handlungen immer bewusst sein, um Kinder nachhaltig, effektiv und ermutigend zu begleiten.

Wenn du dabei Unterstützung oder Ideen brauchst, ruf mich gerne an. Im kostenlosen Kennenlern-Call kannst du herausfinden, ob ich dich gut beraten kann.

Wenn du darüber mehr wissen willst, empfehle ich das Buch „Ermutigung als Lernhilfe“ von Don Dinkmeyer und Rudolf Dreikurs. Dieses Video passt zu diesem Artikel.