Dürfen Kinder Fehler machen?

Was heißt bedingungslose Liebe? Wer von uns kennt sie? Und wenn wir sie nicht kennen, wie geben wir sie dann? Können wir uns selbst bedingungslos lieben? Müssen und sollen wir Kinder bedingungslos lieben?

Wenn also Kinder Fehler machen, wenn sie Grenzen überschreiten, wenn sie uns einfach ganz, ganz brutal nerven und wir das Gefühl haben, nicht mehr zu können, wie bedingungslos ist die Liebe dann?

Zuerst: Auch Kinder machen Fehler. Natürlich! Sie sind Menschen. Was wir ihnen jedoch vorleben können ist der Umgang damit. Fehler sind die wunderbaren Gelegenheiten, zu lernen und besser zu werden. Wenn wir also einen Tisch falsch zusammenschrauben und dieser zusammenbricht wenn ich den Salat draufstelle, was macht dann mehr Sinn: Mich zu verfluchen, mich zu beschimpfen und den Tisch beim Fenster hinaus zu befördern? Oder nachzusehen, was ich vergessen habe, und meinen Fehler zu korrigieren? Hier kommt der innere Monolog ins Spiel. Wie spreche ich mit mir?

Neugeborenes Baby

Jetzt stell dir die Situation mit dem Kind in deinem Leben vor. Würdest du fluchen, schimpfen, erniedrigen und abkanzeln? Oder helfen, den Tisch zu reparieren?

Kinder überschreiten ständig unsere Grenzen. Das müssen sie tun, das ist ihr Job. Wir müssen damit einen gesunden Umgang finden, das ist unser Job. Regel Nummer eins: Die Liebe bleibt präsent! Wenn mich das Kind provoziert, muss ich mich selbst regulieren. Brauche ich frische Luft? Was denke ich gerade für Gedanken? Kann ich diese ändern?

Wenn ich eingreifen muss, weil Gefahr im Verzug ist, tue ich es aus einer Position der Fürsorge und Liebe, nicht aus Wut und Gewalt heraus – sogar wenn ich meine körperliche Überlegenheit nutzen muss, um das Kind zu schützen. Wenn ich auf Distanz gehen muss, kommuniziere ich dies: „Ich bin gerade nicht in der Lage, mit dir in Ruhe und liebevoll zu sprechen, ich muss kurz eine Auszeit nehmen. Ich komme in ein paar Minuten zurück.“ Diese Zeit musst du dir nehmen, um deinen „Deckel“ wieder aufzusetzen (das lernen wir im Elternkurs) und aus dem Stammhirn wieder in den Kortex zu kommen.

Lachend Fehler machen

Was lernt das Kind? Es beobachtet, dass es okay ist, auch mal wütend zu sein, und dass man lernen kann, damit umzugehen. Es lernt, dass Fehler machen nützlich und hilfreich ist und dass auch Erwachsene nicht alles wissen! Wenn wir dabei noch lachen können, umso besser. Dann nimmt es eine gute Portion Selbsthumor mit ins Leben.

Aber vor allem: Es lernt, dass die Welt ein guter, ein positiver, ein wundervoller Ort ist. Hier ist es sicher, es darf es selbst sein, es verdient Liebe und Respekt – bedingungslos.

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